Auftaktveranstaltung "Achtung! Wachsamer Nachbar"

Veröffentlicht am: 14.11.2016

Mit über 100 Vellmarer Bürgerinnen und Bürgern war die Auftaktveranstaltung des gemeinsamen Sicherheitsprojektes zur Kriminalprävention und Einbruchsschutz zu der die Stadt Vellmar in Zusammenarbeit mit der Polizei am vergangenen Mittwoch eingeladen hatte, gut besucht.

Ein sicheres Zeichen dafür, so Bürgermeister Manfred Ludewig in seiner Begrüßung, dass dieses Thema die Menschen interessiere und bewege, gerade auch, weil es jeden treffen kann und auch ihm und seiner Familie schon widerfahren sei, allerdings vor seiner Vellmarer Zeit. Da man aber gut auf eine solche Erfahrung und ihre Folgen verzichten kann, sei man der Anfrage des Bereichs Kriminalprävention auf städtische Unterstützung bei der Aktion „Wachsamer Nachbar“ sehr gerne gefolgt.

Neben Bürgermeister Manfred Ludewig waren für den Bereich der Kriminalprävention im Polizeipräsidium Nordhessen, Erster Kriminalhauptkommissar Reinhard Giesa und Polizeioberkommissarin Susanne Gottmann im Podium, für das Polizeirevier Nord in Vellmar, der Leiter, Erster Polizeihauptkommissar Karl-Ludwig Lamp sowie der „Schutzmann vor Ort“, Polizeioberkommissar Heinz Strohmenger. Wilfried Apel, Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Vellmar, verstärkte das Präventionsteam als zukünftiger Ansprechpartner und Bindeglied zur Polizei für die wachsamen Nachbarn.

Fotocollage zur Auftaktveranstaltung Wachsamer Nachbar vom 09.11.

POKin Susanne Gottmann, erläuterte den Anwesenden anhand einer Leinwandpräsentation das Konzept zur Aktion. Durch die Vernetzung von Nachbarschaften soll das „WIR-Gefühl“ und vor allem das Sicherheitsgefühl im Wohnquartier gestärkt werden. Die Menschen werden nicht nur ermutigt, „genauer“ hinzuschauen, sondern bei verdächtigen Hinweisen auch schneller und öfter die Polizei informieren, die dann aufgrund der Hinweise entsprechend handeln kann

Die Stadt Vellmar hat im Jahr zwischen 40 und 50 Wohnungseinbruchdiebstählen zu verzeichnen. Ein Anteil von 43,8 % bleibt allerdings im Versuchsstadium, berichtet der Leiter des zuständigen Polizeireviers Nord, Karl-Ludwig Lamp.

„Wachsamer Nachbar“ soll die Menschen für ihr Umfeld sensibilisieren und auffordern, es den Tätern schwer zu machen. „Gekippte Fenster sind offene Fenster“, betont Susanne Gottmann. Die Haustür abschließen, Hilfsgegenstände wie z.B. Leitern im Garten wegräumen, Außenbeleuchtung anbringen oder bei Abwesenheit mit einer Zeitschaltuhr geregelte Innenbeleuchtung schaffen, sind nur kleine Tipps, um Einbrecher fern zu halten. Denn umso mehr Zeit ein Einbrecher benötigt mit seinem einfachen Werkzeug in ein Gebäude einzudringen, umso eher lässt er von diesem ab. „Was ein Einbrecher nicht hat, ist Zeit“, sagt Gottmann und verweist auch auf die technischen Möglichkeiten beim Thema Kriminalprävention, die auf der Folgeveranstaltung am 23. November, detailliert vorgestellt werden.

Aber auch ein wachsamer Nachbar kann eine nützliche Hilfe sein. Denn nach dem Prinzip „Vier Augen sehen mehr als zwei“ kann man sich gegenseitig unterstützen und somit sicherer fühlen. Auffällige oder unbekannte Personen auf dem Nachbargrundstück, fremde Kennzeichen, Einbruchsgeräusche oder „Taschenlampenlicht“ im Haus können Anzeichen auf einen Einbruch sein. Aber auch präventiv kann man in der Nachbarschaft helfen. Absprachen bei Urlaubsfahrten, um die Post ins Haus zu holen oder die Rollläden zu bewegen als wäre jemand zu Hause, Rufnummern austauschen oder einfacher Austausch über ein Gespräch können hier schon entscheidend sein und Hinweise geben.

Susanne Gottmann appelliert immer wieder an die Zuschauer keine Scheu davor zu haben bei Hinweisen oder Beobachtungen die Polizei zu kontaktieren. Sie berichtet, dass aufgrund dessen in der Vergangenheit schon mancher Fall gelöst werden konnte. Des Weiteren bieten sie und Ihre Kollegen und Kolleginnen auch Beratungen vor Ort an. Gemeinsam schaut man sich eventuelle Schwachstellen an und berät, wie man sich noch besser schützen kann.

Bei Fragen oder Beratungswünschen können Sie sich an den Polizeiladen in Kassel, Tel.: 0561/17171 wenden. Bei Hinweisen scheuen Sie sich nicht, die Polizei unter der bekannten Rufnummer 110 zu kontaktieren. Jeder Hinweis kann nützlich und entscheidend sein.

Herr Apel vom Seniorenbeirat der Stadt Vellmar und Sicherheitsberater für Seniorinnen und Senioren bittet die Gäste, sich auch um die ältere Generation zu sorgen. Auch er steht als ausgebildeter Kontaktmann und Polizist a.D. bei Fragen beratend zur Seite. Herr Apel ist über die Telefonnummer 0561/4758566 erreichbar.


Thema Einbruchschutz:

Am 23. November findet um 19:30 Uhr in der Mehrzweckhalle Frommershausen die nächste Veranstaltung, speziell zum Thema „Einbruchschutz“ statt. gemeinsamen „Wachsamer Nachbar - Einbruchschutz vertieft“ statt. Hierzu laden die Stadt Vellmar und das Polizeipräsidium Nordhessen alle Interessierten ein. Die Veranstaltung ist kostenlos.