Auszug der Zinnfiguren aus Schloss Wilhelmsthal

Veröffentlicht am: 03.05.2022

Nach 23 Jahre Zinnsoldat zieht aus n ist nun Schluss – die kulturhistorische Ausstellung „Die Schlacht bei Wilhelmsthal“ musste die sogenannte „Silberkammer“ im rechten Schlossflügel nach Kündigung der Räumlichkeiten durch die mhk (Museumlandschaft Hessen Kassel) räumen, um für einen Lagerraum des zukünftigen Schlosscafés Platz zu machen.

Die Ausstellung konnte seit 1988 - bei freiem Eintritt - mehr als 83.000 Besucherinnen und Besuchern präsentiert werden.

Die Stadt Vellmar als Eigentümerin hat daraufhin gemeinsam mit dem Geschichtsverein Vellmar, dem seit 23 Jahren die Verwaltung, Aufbewahrung und Betreuung der Ausstellung obliegt, seit Zugang der Kündigung nach adäquaten Ausstellungsräumlichkeiten gesucht und nach möglicher Eignung gesichtet. 

(Foto: Auch er muss nach 23 Jahren Wache das Schloss verlassen – der lebensgroße Zinnsoldat wird von Heiko Bähre und Klaus Kress (beide Stadt Vellmar) vorsichtig abtransportiert)




Die Schlacht bei Wilhelmsthal vom 24. Juni 1762 jährt sich in diesem Jahr zum 260. Mal. Dieses Stück Weltgeschichte aus dem Siebenjährigen Krieg, wurde in dieser Zinnfigurenausstellung detailgetreu aufgebaut und dargestellt. Deshalb war es das Ziel, die Ausstellung auch zukünftig öffentlich in der Nähe der Wirkungsstätte bei Wilhelmsthal präsentieren zu können.

CollageZinnfiguren
(Foto: Einige Ausschnitte aus den insgesamt 27 Dioramen der Zinnfigurensammlung Herzfeld )

Der Geschichtsverein Calden, der die Ausstellung unterstützend seit 10 Jahren mit beaufsichtigt hat und somit über ausreichende Kenntnisse verfügt, hat dann gemeinsam mit der Gemeinde Calden die Räumlichkeiten des Erdwerkmuseums „Alte Schmiede“ in der Wilhelmsthaler Straße als Ausstellungsort angeboten, um die Zinnfigurensammlung dort für Besucher zu öffnen und zu beaufsichtigen.

collage Abbau Silberkammer

Mit den Abbauarbeiten im Schloss, der Verpackung der Ausstellungsvitrinen mit ihrem sensiblen Inhalt sowie den noch anstehenden Arbeiten in der „Alten Schmiede“ wurde die Tischlerei Dräbing beauftragt, unterstützt vom Bauhof der Stadt Vellmar.

Firmenchef Uwe Dräbing persönlich hatte schon vor 23 Jahren die Vitrinen, Schablonen und Holzständerkonstruktionen für die Zinnfigurenausstellung gebaut, in denen die über 10.000 kleinen Zinnfiguren der Herzfeld-Stiftung nach historischem Vorbild von Karl-Heinz Gauler (1. Vors. Geschichtsverein Vellmar) und Oberst a.D. Jürgen Damm aufgebaut wurden.

collage UmzugAuszugcollage

Bis zur Wiedereröffnung der Ausstellung müssen jedoch noch einige Umbau-, Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, wie z.B. die gesamte Erneuerung der Elektrik erfolgen.