Info-Veranstaltung der Bürger-Energie

Veröffentlicht am: 27.06.2024

Info_BEG_Juli_2024 Seit 11 Jahren gibt es die Bürger Energie Genossenschaft Kassel & Söhre und sie ist in dieser Zeit zu einem wichtigen Treiber für die Energiewende in Stadt und Region geworden: Auf vielen Schuldächern und Kitas in Kassel und im Landkreis hat die Genossenschaft PV-Anlagen gebaut, ebenso auf vielen kirchlichen Einrichtungen in Stadt und Landkreis.

Insbesondere ist die Genossenschaft in der Beratung privater Hausbesitzer aktiv; zahlreiche PV-Anlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern sind mit Hilfe der BEG entstanden; zusätzlich zu einer umfangreichen Information über die Wirtschaftlichkeit von Anlagen bietet die Genossenschaft auch die Finanzierung an, so dass jeder Hauseigentümer sich eine derartige Anlage auch leisten kann.

Neben der zunehmenden Aktivität im Bereich Photovoltaik ist die Genossenschaft seit ihrem Bestehen als wichtiger Gesellschafter an den Windparks in der Region beteiligt, die seit 2013 von hier ansässigen Unternehmen gebaut wurden und nun betrieben werden. Die Windparks Söhrewald/Niestetal, Stiftswald, Rohrberg und Kreuzstein erzeugen einen großen Teil des Stroms, der in Stadt und Landkreis benötigt wird, als regionale erneuerbare Energie.

„Unsere Genossenschaft Kassel & Söhre ist in den 11 Jahren ihres Bestehens zu einem bedeutenden Akteur in der klimaverträglichen Energieversorgung Nordhessens geworden“, so Rainer Meyfahrt, Vorstandsvorsitzender der BEG Kassel & Söhre. „Über diesen Erfolg freuen wir uns sehr; er ist vor allem aber Ansporn, auf diesem Weg weiter zu gehen und noch schneller voranzukommen, denn die Klimakrise wird immer deutlicher spürbar.“ „Und unsere Mitglieder unterstützen uns in unserem Ziel, die Energiewende als Gemeinschaftsprojekt der hier lebenden Bürgerinnen und Bürgern voranzubringen, unabhängig von den großen Stromversorgern zu werden und die Wertschöpfung weitestgehend in der Region zu belassen“, ergänzt Helga Weber, die stellvertretende Vorsitzende. „Die Zahl unserer Mitglieder wächst ständig; mittlerweile sind mehr als 1500 Personen an unserer Genossenschaft  beteiligt. Das zeigt, dass die Menschen sehen, der Weg „raus aus Öl und Gas“ ist möglich und er ist auch finanzierbar.“

Für die Zukunft hat sich die Genossenschaft viel vorgenommen:

Um die Klimaziele zu erreichen, sind etliche weitere Windparks in Nordhessen nötig. Die Blockade der Großen Koalitionen haben den Ausbau bis 2022 behindert und die Privilegierung des beschleunigten Zubaus erneuerbarer Energien, den die Ampel beschlossen hat, ist in der Region leider noch nicht angekommen.

Auch der Ausbau der Photovoltaik muss schneller gehen; es gibt noch viele Dachflächen, auf denen Ökostrom erzeugt werden kann. Insbesondere hofft die Genossenschaft auf den Abbau der bürokratischen Hemmnisse im Bereich Mietwohnungsbau und Gewerbetriebe.

Die dringend notwendige Wärmewende wird die Genossenschaft künftig ebenfalls in ihren Fokus nehmen. Im Zuge der Umstellung der Wärmeerzeugung von fossilen auf erneuerbare Quellen wird zusätzlich zum Ausbau der Fernwärme der Bau von Nahwärmenetzen nötig werden. Quartiersbezogene Gemeinschaftslösungen auf der Basis von Erneuerbaren Energien bieten besonders in dicht bebauten Gebieten eine gute Alternative zur Wärmeerzeugung in Einzelgebäuden. Und auch für die Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern will die Genossenschaft ein kostengünstiges Angebot bereitstellen.

„Wir freuen uns auf die neuen Herausforderungen und wollen weiterhin die Region auf ihrem Weg zu einer klimaneutralen und bezahlbaren Nutzung der heimischen Ressourcen unterstützen. Wir sind sicher, dass auch künftig die genossenschaftliche Organisation ein wichtiger Baustein ist, um die Akzeptanz für die großen Veränderungen in der Energieversorgung in Nordhessen sicherzustellen“, so Rainer Meyfahrt abschließend.